Wort zum Sonntag 19.04.2020

Das Evangelium an diesem Sonntag berichtet vom „ungläubigen Thomas“,

nachzulesen bei Johannes 20,19-29. Dazu habe ich die untenstehenden Gedanken für Euch aufgeschrieben.

Unglaublich, diese Osterbotschaft!

Nicht nur Thomas fällt es schwer zu

Glauben.

Lasse ich mich darauf ein?

Auferstehung?!

Un-glaublich! Kann ich es glauben?

Bekennen aus tiefem Herzen:

Lieber Jesus,

Ich spreche wie Thomas dieses kurze Glaubensbekenntnis:

Christus, mein

Herr und mein Gott!

Ostern 2020

Ostern 2020

Bei der Vorbereitung zu einem Impuls für Ostern 2020 kommt mir das Emmausevangelium in den Sinn, das traditionell am Ostermontag vorgelesen wird.

Ich denke an die beiden Jünger, die zu Beginn des Evangeliums beschrieben werden.

Sie sind zu zweit unterwegs.

Zu zweit…in der Zeit der Kontaktsperre eine markante Zahl.

Mehr dürfen auch gar nicht gemeinsam unterwegs sein in diesen Tagen, Familien ausgenommen.

Und diesen Beiden, die auf dem Weg sind, begegnet Christus.

Er geht mit ihnen.

Unerkannt.

Ich finde, gerade jetzt ist das ein starkes Zeichen.

Er geht mit, auch wenn wir „nur“ zu zweit unterwegs sind.

Auch wenn wir uns nicht mit mehreren treffen können, wenn wir unsere sozialen Kontakte einschränken, wenn keine öffentlichen Messen stattfinden…

Er ist da und er geht mit.

Unerkannt. Auch heute. Aber er ist da.

Die Jünger erkennen ihn, als er das Brot bricht.

Und sie bemerken im Nachhinein: Brannte uns nicht das Herz in der Brust

Wann immer uns „das Herz in der Brust brennt“, oder, nennen wir es anders: uns ein Schauer über den Rücken läuft, wir Tränen in den Augen haben, eine Gänsehaut bekommen oder oder …

Vielleicht ist er uns da begegnet?

Ich wünsche uns, dass uns die Augen aufgehen und wir den Auferstandenen erkennen können – allein, zu zweit oder irgendwann auch wieder zu mehreren.

Ein gesegnetes Osterfest!

Wort zum Sonntag 05.04.2020

Gedanken zum Palmsonntag

Am Kreuz steckt der Palmzweig vom letzten Jahr.

Als ich ihn abnehme, lese ich ihn den Bibelspruch, der daran hängt.

Der Spruch war das Jahr über vom Kreuz verdeckt.

Er lautet: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,

das habt ihr mir getan!“ (Mt 25,40)

Bisher nicht gerade mein Favorit unter den Bibelzitaten.

Meist bekomme ich ein schlechtes Gewissen, wenn es um diese Aussage Jesu geht.

Was tust du denn schon? Du könntest dich mehr engagieren für Arme und Kranke.

Jetzt halte ich den Zweig mit dem Spruch in der Hand und denke: Super, wie passend in dieser Zeit!

Wie viele Menschen setzen sich im Moment für ihre Mitmenschen ein, schauen nach rechts und links und leisten freiwillige Hilfe.

Wie viele Menschen machen ihren Job, ohne zu klagen, weil er in diesen Tagen „systemrelevant“ ist.

Im Supermarkt, im Krankenhaus, im Labor, in der Pflege, in der Apotheke, Polizei, Feuerwehr, Ärzte usw.

Sie alle setzen Zeichen der Brüderlichkeit.

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,

das habt ihr mir getan!“ (Mt 25,40)

Was für ein schöner Gedanke! Sie alle tun es aus Nächstenliebe zu ihren Mitmenschen, aber sie tun es auch für Christus!

Wort zum Sonntag 29.03.2020

Im Evangelium des heutigen Sonntags hören wir von Lazarus, der von Jesus von den Toten auferweckt wurde.

Untenstehendes Gebet habe ich zu diesem Text formuliert.

In der momentanen Situation fühlen wir uns vielleicht wie Gefangene, eingeschränkt in unseren Freiheiten. Wir können nicht so rausgehen und Freunde treffen, wie wir möchten.
Aber Jesus schenkt uns eine innere Freiheit. Er ruft uns, so wie er Lazarus aus dem Grab herausgerufen hat.

Jesus, unser Bruder und Heiland,

so wie du damals Lazarus zugerufen hast: Komm heraus,
so rufst du diesen Satz auch uns heute zu.
Du rufst uns damit heraus aus unseren Gräbern.
Du löst uns unsere Leinenbinden, so wie du damals befohlen hast: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

Unsere Gräber und Leinenbinden heute haben viele Gesichter.
Da gibt es die Angst, den Zweifel, die Trauer, die Hoffnungslosigkeit, die Gewohnheiten und vieles andere, was uns gefangen hält und fesselt.

Aber wenn du jede einzelne von uns auferweckst und uns zurufst: Komm heraus! Dann dürfen wir auf dich vertrauen und hervorkommen, so wie damals Lazarus.
Vielleicht gehen wir erst langsam und vorsichtig, aber mit dir können wir uns nach und nach freimachen von den Binden der Ängste und Zweifel!
Du sagst: Lasst ihn weggehen!
Und du sagst zu uns: Lasst sie weggehen!
Du schenkst uns damit die Freiheit, loszugehen und etwas Neues zu wagen.
Danke, Herr, dass du uns immer wieder zurufst: Komm heraus!
Amen.

Kreuzweg

                                                                                                  Balve, 27.03.2020

Liebe Besucher dieser Homepage,

da wir in diesem Jahr weder unseren Kreuzweg, noch den der kfds im Pastoralverbund oder im Bezirk Menden gemeinsam gehen und beten können, möchte ich auf dieser Seite Gedanken zu den einzelnen Kreuzwegstationen vorstellen.

Zu jeder Station gibt es ein Bild und einen kurzen Text.

Ich habe die Texte bewusst kurz formuliert, so kann jede den Kreuzweg auf ihre Weise beten: betrachtend meditativ oder auch ergänzt durch die Kreuzwege im Gotteslob unter den Nr. 683,684 oder 903.

Vielleicht betrachten Sie auch jeden Tag nur eine oder zwei Stationen und nehmen sich dafür mehr Zeit. Vielleicht nehmen Sie sich auch bewusst am Karfreitag Zeit zur Betrachtung und zum Gebet.

Herzliche Einladung zu diesem etwas anderen Kreuzweggebet!

Ihre und Eure Birgit Rapp

Gebet zu Beginn:

Jesus, unser Bruder und Freund, in diesem Jahr können wir nicht wie gewohnt gemeinsam deinen Leidensweg mitgehen.

Wir beten und betrachten deinen Kreuzweg allein, so wie auch du auf deinem letzten Weg allein und verlassen gewesen bist.

Gib uns die Gnade einer neuen Glaubenserfahrung und Glaubensvertiefung im betrachtenden Beten deines Leidenswegs. Amen.

  1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Das Urteil ist gefällt.

Nun ist der Lebensweg Jesu scheinbar zu Ende, das Tor des Lebens verschlossen.

Aus. Vorbei. Kein Weg zurück.

Ist in meinem Leben auch einmal eine Tür verschlossen geblieben, weil ich vorschnell geurteilt habe?

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, so sagen wir oft.

Und das sind keine schön verpackten Geschenkpäckchen, dass sind oft richtige Pakete, die manche von uns zu schleppen haben.

Mit der Kreuzeslast Jesu möchten wir aber gewiss nicht tauschen. Stöhne ich vielleicht manchmal vorschnell über das Päckchen, dass ich zu tragen habe

Nun ist der Lebensweg Jesu scheinbar zu Ende, das Tor des Lebens verschlossen.

Aus. Vorbei. Kein Weg zurück.

Ist in meinem Leben auch einmal eine Tür verschlossen geblieben, weil ich vorschnell geurteilt habe?

3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Der Herr fällt zum ersten Mal unter seinem Kreuz.

Er liegt am Boden.

Wenn ich mich „am Boden zerstört“ fühle weiß ich, dass Jesus dieses Gefühl nur zu gut kennt.

Ich darf mich ihm anvertrauen, in jeder Lebenslage.

4. Jesus begegnet seiner Mutter

Eine Begegnung voller Schmerz, die Begegnung von Mutter und Sohn.

Maria kennt die Sorgen und Schmerzen einer Mutter, sie ist seine und unsere Mutter. Sie trägt auch unsere Sorgen mit.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns!

5. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Wenn Menschen Hilfe brauchen, rufen sie den Notruf.

Jesus brauchte Hilfe, weil er die Last des Kreuzes nicht allein tragen konnte.

Er bekam Hilfe durch Simon von Zyrene.

Simon hat es sich nicht ausgesucht, er musste helfen.

Helfer gibt es in diesen Tagen viele, Helfer mit den unterschiedlichsten Aufgaben, an den verschiedensten Orten.

Wo kann ich helfen?

6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Das Schweißtuch der Veronika ist ein starkes Zeichen der Nächstenliebe.

Sie ist einfach da und reicht das Tuch.

Für wen kann ich in diesen Tagen einfach da sein – durch ein gutes Wort, ein Kompliment, einen Anruf?

7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

„Da berühren sich Himmel und Erde“ – das steht auf dem Sitzkissen, das unter dem Kreuz liegt.

Jesus fällt zu Boden.

Da berühren sich Himmel und Erde…

8. Jesus begegnet den weinenden Frauen

Die Frauen sehen Jesus, sie sehen sein ungeheures Leid und weinen.

Oft können wir gar nicht anders angesichts unserer Hilflosigkeit.

Wir finden keine Worte.

Auch unsere Tränen können dann Gebet sein.

9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz

Es nimmt kein Ende.

Aufstehen – hinfallen – aufstehen – weitergehen – wieder hinfallen – und jedes Mal qualvoller und schmerzhafter.

Und doch gibt Jesus nicht auf.

Und wir?

10. Jesus wird seiner Kleider beraubt

Mundschutz und Einmalhandschuhe – beides eine erforderliche Schutzmaßnahme in dieser Zeit des Corona-Virus.

Wir fühlen uns geschützt mit diesen Hilfsmitteln.

Und ohne? Schutzlos, ausgeliefert…?

Wie schutzlos muss Jesus sich gefühlt haben, als man ihm seine Kleider geraubt hat und er ohne jeden Schutz und ohne jedes bisschen Würde dastand?

Können wir das annähernd nachempfinden?

11. Jesus wird an das Kreuz genagelt

Ich möchte es mir nicht vorstellen – Nägel durch Hände und Füße!

Welche Qualen muss der Herr für uns gelitten haben…

Für uns…für dich…für mich…

Mache ich mir das eigentlich manchmal bewusst, dass der Herr für mich gelitten hat?

12. Jesus stirbt am Kreuz




13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

Jesus ist erlöst von allen Qualen und Schmerzen.

Maria hält den toten Sohn in ihren Armen, er liegt in ihrem Schoß,

wie zu Beginn seines irdischen Lebens.

Krippe und Kreuz, beides gehört zusammen.

14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt

Wir beten für alle, die um einen lieben Menschen trauern:

Zeige ihnen, guter Gott, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.

Für unsere Verstorbenen: Herr, gibt ihnen die ewige Ruhe.

Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Lass sich ruhen in deinem Frieden. Amen.

Schlussgebet:

Herr Jesus Christus,

ich danke dir, dass du diesen Leidensweg gegangen und am Kreuz gestorben bist.

Ich kann nicht annähernd nachvollziehen, welche Schmerzen und Qualen du gelitten und erduldet hast.

Gib mir die Kraft, dort zu helfen, wo Menschen leiden und mich brauchen.

Hilf allen, die körperliche und seelische Schmerzen erleiden und beschütze alle, an die ich in dieser Zeit der Abgeschiedenheit denke und die ich im Herzen trage.

Ich weiß, dass wir durch dich miteinander verbunden sind.

Trage du uns durch diese Zeit und schenke uns immer wieder neu die Erfahrung von Ostern, der du lebst und uns liebst in Ewigkeit. Amen.

Alle Texte und Gebete: Birgit Rapp, geistliche Begleiterin der kfd St. Blasius Balve

Alle Fotos: Birgit Rapp

Impuls zur Fastenzeit

Liebe kfd-Frauen,

liebe Besucher unserer Homepage,

der 4. Fastensonntag trägt den Titel “Laetare“, übersetzt: Freut euch!

Es ist Fastenzeit, die Hälfte ist geschafft, und das Licht von Ostern strahlt schon auf, so wie das Licht am Ende eines Tunnels.

In der jetzigen Krise ist das Licht am Ende des Tunnels leider noch nicht in Sicht.

Trotz allem sollten wir über die Botschaft dieses Sonntags nachdenken – Freut Euch!

In der Gemeinschaft von Taizé wird gerne der Ruf gesungen: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht!“

Dieser Ruf ist tröstlich und hoffnungsvoll und so möchte ich Euch eine Idee ans Herz legen:

Es werden im Moment verschiedene Lieder, z.B. Happy Birthday, empfohlen, um die richtige Dauer des Händewaschens einzuhalten. Versucht es doch mal mit: Meine Hoffnung und meine Freude! Zweimal hintereinander gesungen ist ausreichend gewaschen. Reinigt die Hände und stärkt die Seele!

Ihr findet den Ruf im Gotteslob unter der Nummer 365, aber auch zum Nachhören im Internet:

https://www.youtube.com/watch?v=Gk7uyClzxNo – oder ihr gebt ihn als Suchbegriff ein.

Fröhliches Händewaschen, bleibt gesund und im Gebet verbunden!

Eure Birgit Rapp
Geistliche Begleiterin der kfd St. Blasius Balve